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Rafa Nadal auf Mallorca

Ein exklusives Interview mit dem Tennisstar bei sich zuhause

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25.01.2018

Er liebt Fußball, seine PlayStation, geht gern fischen oder mit seinen Freunden ins Kino, liest viel und surft im Internet. Der Tennis Champion Rafael Nadal 1 ganz normaler, junger Mann. Ich fahre in Richtung Manacor am einzigen grauen, regnerischen Tag in diesem Monat. Rafa wohnt in einer Wohnung seiner Familie im selben Gebäude wie seine Großeltern und seine beiden Onkel. Dank Rafael Nadal Nadal, dem Großvater des Tennisspielers, kann ich kurz vor der Asien-Tournee ein Interview mit Rafa führen. Zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Artikels ist er die Nummer 2 in der ATP-Weltrangliste. Das ist insofern zweitrangig, als eine ehemalige Nummer 1 der Welt vom Prestige her immer unantastbar bleibt. Auch die Pokale für Turniersiege nimmt ihm niemand weg. Ansonsten bin ich sicher, dass Rafa bald wieder den Platz an der (ATP-)Sonne einnimmt.

 Vorher hatte man mir nahegelegt, das umstrittene Interview mit Lynn Barber über Rafa Nadal in der Sunday Times zu lesen. Es erschien im Juni 2011 und beginnt so: “Wenn mir jemand sagt, dass er ein hübscher Junge ist, dann schreie ich laut auf. Er ist ein Kerl, der gerade 25 geworden ist. Klar ist er blutjung, hat im neunten Jahr seiner Profi-Tennis-Karriere zehn Grand-Slam-Titel gewonnen. Und sein Vermögen wird auf mindestens 68 Millionen Pfund Sterling geschätzt. Aber ich finde ihn nicht symphatisch, wirklich gar nicht.” Rafa Nadal hatte sie in seinem Hotelzimmer in Rom empfangen – in Unterwäsche auf einem Massagetisch liegend. Mrs. Barber fand das empörend. Aber hat sie sich noch nie in einer Arztpraxis untersuchen lassen? Sie kritisiert auch sein schlechtes Englisch, aber kann Mrs. Barber auch nur ein bisschen Spanisch? Es ist einfach zu billig, so verletzend und provokativ zu sein. Lynn, es tut mir leid, aber ich bin nicht einverstanden. Rafa ist gerade erst auf Mallorca angekommen, nach 8 Wochen ununterbrochenen Reisens, Arbeitens, endlosen Wettkämpfen. Bei den US Open verbrauchte er viele Kraftreserven und führte nachher Spanien im Davis Cup ins Finale – trotzdem. Er ist körperlich völlig erschöpft. 10 Minuten nach meiner Ankunft im Technologie-Zentrum von Manacor unterbricht Rafa das Training. Geplagt von Schmerzen bittet er den Physiotherapeuten um Hilfe. Der klappt schnell den Massage-Tisch auf und massiert ihn. Rundherum ist alles still. Er erholt sich und kehrt für eine Weile zum Coaching zurück. Danach nimmt er sich für jeden Erwachsenen und alle Kinder Zeit, die bei diesem Training hinter verschlossenen Türen dabei sein durften. Dann setzt er sich neben mich mit seinem Tütchen Quely-Kekse, plaudert locker und lacht. Es ist nicht unbedingt sein Tag, er kennt mich überhaupt nicht, ich bin mehr oder weniger zufällig hier. Trotzdem ist er charmant und höflich. Also, wer wagt es, mir zu sagen, dass er kein netter Junge ist? Erinnern Sie sich nur an das Interview, das nach Rafas Sieg bei den US Open 2010 in einer amerikanischen TV-Show “Live with Regis and Kelly" lief: Der Manacorí lachte unentwegt, parlierte in fließendem Englisch (wenn auch nicht perfekt) und war sehr humorvoll. Im Interview mit der Sunday Times kommt auch zur Sprache, dass er in Mexiko und der Dominikanischen Republik für die Zeit nach der Karriere Geld angelegt hat. Nachdem Rafa neben mir kurz sein BlackBerry gecheckt (nicht gerade das neueste Modell) und kurz mit seinem Vater geredet hat, stelle ich ihm die erste Frage: Rafa, ist Mallorca ein Refugium für dich? In erster Linie ist das mein Zuhause. Ich bin glücklich, wo ich bin und kann mir nicht vorstellen anderswo zu leben. Ein Traum, den du dir noch erfüllen möchtest? Zum Glück bin ich sehr zufrieden mit dem, was ich habe. Ich brauche nicht viel mehr, ich fühle mich glücklich mit allem, was ich habe und hoffe, dass sich nichts wesentlich ändert. Denkst du manchmal daran, was passiert wäre, wenn du Profi-Fußballer geworden wärst – deine große Leidenschaft? Ich glaube, ich habe mich richtig entschieden und bisher ist alles super gelaufen. Ich liebe Fußball, aber so viel wie im Tennis hätte ich dort wohl nie erreicht. Nummer 1 der Welt und jede Menge Fans. Erzeugt das viel Druck? Nein, nein. Man muss sein Bestes geben. Dann wird es immer Leute geben, denen das gefällt und anderen nicht. Ich will kein Vorbild für jemanden sein. Sollte ich es doch sein, ist das positiv und freut mich. Wie verläuft ein typischer Tag in deinem Leben ohne Turnier-Termin? Wenn ich hier auf Mallorca bin, in der Regel mit morgendlichem Traning – Fitness, Kraft und Tennis. Am Nachmittag unternehme ich etwas mit Familie und Freunden. Wie kommst du mit den vielen Zeitzonen und dem wechselnden Essen klar? Ich bin schon so lange dabei. Das macht mir nichts mehr aus. Wie steht es mit Djokovic? Sie meinen, wie ich ihn schlagen kann? Momentan ist er einfach stärker.  Andere Male zuvor habe ich gewonnen, aber dieses Jahr gingen sechs Endspiele an ihn. Das muss man so stehen lassen und akzeptieren – und daran arbeiten, versuchen, die Situation zu ändern. Djokovic macht im Moment alles richtig. Herzlichen Glückwunsch von meiner Seite. Wenn Sie einen Sohn hätten, sollte er Tennis-Spieler werden? Das ist sehr weit weg. Ein Kind ist im Moment noch kein Thema. Nun habe ich ihm genug Zeit zum Entspannen geraubt und bedanke mich höflich für seine Aufmerksamkeit. “Vielen Dank auch dir", erwidert er. Man wartet schon auf Rafa, um mit dem 'netten Jungen' aus Manacor Golfspielen zu gehen.


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