Mittagessen im Flanigan Restaurant

Mit über 30 Jahren im Geschäft ist das Flanigan fast so alt wie der Hafen selbst und zählt zu den etabliertesten Restaurants der gehobenen Preisklasse in Puerto Portals. Auch die spanische Königsfamilie verkehrt hier regelmäßig, was sicherlich dem Erfolg zugute kam - der Besitzer Miguel Arias ist sogar mit dem ehemaligen König Juan Carlos I. befreundet. Aber verdient das Essen immer noch den königlichen Gütesiegel? Trotz des Ausblicks auf die glänzenden Yachten von der überdachten Terrasse aus, ist das direkte Umfeld mit seinen einfach gedeckten Holztischen auf nackten Dielen überraschend schlicht. Genau wie die Anlegeplätze bieten auch die Tische zum Hafen hin einen schönen Blick auf das Wasser und den blauen Himmel. Als Vorspeise gab es frische würzige Tapenade, einen großzügigen Teller mit Jamón Ibérico und Pan Cristal. Der iberische Schinken von mit Eicheln gefütterten, reinrassigen Schweinen war hauchdünn, fast durchsichtig und geschmacklich tadellos. Aber auch das Brot bot eine perfekte Mischung aus Olivenöl, frischen Tomaten und leicht knusprigem Teig. Das Restaurant ist für seine Meeresfrüchte bekannt und servierte als nächstes „Entremes del Mar” - eine Auswahl an mundgerechten Happen aus den Tiefen des Meeres. Die Highlights waren die Garnelenspieße, die saftig, fleischig und köstlich waren, sowie die Tintenfischringe und Hechtstücke, die sehr frisch schmeckten. Die Sepiakroketten waren zwar schmackhaft, aber etwas langweilig. Der nächste Gang umfasste einen wärmenden Eintopf aus »Fabes«, dicken Bohnen für das Gericht »Fabada«, und Artischocken - eine herzhafte Kombination aus salzigen und cremigen Aromen und eine der wenigen vegetarischen Speisen. Auch der Hummer „Pelao” mit Kartoffeln und Spiegelei, mit Eiern aus Freilandhaltung, war reichhaltig und sättigend. Das saftige, zarte, köstliche Fleisch erinnerte nur einen Hauch an seine Herkunft, während die dünn geschnittenen Kartoffeln fettig waren. Ohne ihren berühmten Apfelkuchen zu probieren, konnten wir natürlich nicht gehen. Er ist sogar so beliebt, dass er nur als Teil der Mahlzeit bestellt werden darf. Und wir wurden nicht enttäuscht: leicht buttriger Teig mit süßen Apfelscheiben und Puderzucker. Ein großartiger Abschluss. Nach dem Essen schlenderten wir durch das geräumige Restaurant. Vintage Treibholz, Krimskrams aus dem Trödelladen und ausgeblichene maritime Drucke kennzeichnen die Bar, die mehr an ein traditionelles Irish Pub erinnert, wie der Name Flanigan schon andeutet. Unsere Schlussfolgerung: die Preise sind gesalzen, aber ohne die extra Verzierung, die diese rechtfertigen. Keine spektakuläre Präsentation, kein Schaum oder Rauch, keine gastronomische Inszenierung. Einfach schlicht, fachmännisch zubereitet, hochwertige Zutaten und freundliches, professionelles Personal - auf jeden Fall passend für den König.

Warum Sie hier essen sollten?

Schnörkellose, aromatische Gerichte aus hochwertigen Zutaten, die in einem entspannten Ambiente mit Meerblick serviert werden.

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